Samstag, 4. Oktober 2014

Solomon Islands ; Honiara und Munda




Nach unserem 6 stündigen Aufenthalt in Brisbane durften wir endlich das Flugzeug in Richtung Honiara besteigen und los gings in Richtung Tauchparadies...das hatten wir mindestens so gelesen...

Nach 3h Flug endlich Land in Sicht...aber was waren da die grauen Dinger da die über der Insel hinge?...Regenwolken!!! Das war nicht das wo wir uns erhofft hatten. Aber was solls! Der Flughafen war relativ klein und hatte genau zwei Gepäcksbänder. Unser Gepäck war wie erhofft angekommen so mussten wir nur noch die Gepäckkontrolle passieren, heisst den Zettel abgeben wo wie in Australien kleinlich genau gefragt wurde was eingeführt wird. Wenn da überall (NO) Stand wird man einfach durchgewuncken in unserem Fall war das zumindest so. Ja wir sehen halt vertrauenswürdig aus.

Wir wie immer ohne Hotel, jedoch diesmal mit genauem Plan wohin aber noch nicht wie, da nirgends so was wie ein Public Minibus rumstand oder angeschrieben war. Hmm was nun, sowas wie Taxi`s die auch so angeschrieben waren, gab’s natürlich auch nicht. Susanne sah wohl sehr hilflos aus, als sie mit den Rucksäcken auf Charly wartet, währen der am Geldwechseln war, denn sicher drei Leute kamen sie anquatschen ob alles gut sei, wo sie hin wolle oder ob sie Hilfe brauche. Geh mal nach Zürich, da kannst du herumstehen solange du willst, da kommt dich niemand fragen ob sie dir helfen können, es ist eher wahrscheinlich das einer kommt und dich vom Platz verscheuchen will. So durften wir also das erste Mal die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Salomoner kennen lernen. Das Taxi, welches wir uns mit einem anderen Backpacker teilten fuhr uns durch den strömenden Regen ins Zentrum, nahe des Hafens, dort wo sich die meisten Homestays von Honiara befinden. Wir hatten uns dieses Mal ja einen Namen notiert (vorbereitet ;-)), aber genau dieses war natürlich voll so viel zu unserem Plan. Der Taxichauffeur kurvte uns dann von Haus zu Haus bis wir ein freies Zimmer fanden, in einem relativ grossen, kirchlich geführten Homestay, dieses Homestay hatte wirklich hübsche Zimmer und eine ganz gemütliche Einrichtung.

Dann musste mal wieder Wasser und Futter her, wir hatten wirklich grossen Hunger und Bierdurst. Also auf gings nach (Honiara Stadt Downtown) naja Downtown gefühlte 5 Shops und 2 Restis. Wir wurden verwundert von der Bevölkerung angeschaut da hier wohl nicht viele Touristen zu sehen sind. Auch wir wahren verwundert über die roten Zähne der einheimischen Bevölkerung welche vom ständigen Konsum der Bettelnüsse her rührt. Bettelnüsse sind auf den Salomonen Kultur und überall zu finden. Wir schlenderten die Hauptstrasse lang und erreichten einen Markt welchen wir uns, neugierig wie wir sind natürlich nicht entgehen liessen. Diesmal jedoch ohne was zu Essen. Uns erstaunte das hier die Preise für frische Lebensmittel doch recht hoch waren ca. die Hälfte von Schweizer Preisen und dies bei einem Einkommen eines einheimischen Bauarbeiters von ca 7-8 CFHFHFHHF. Pro Tag. Zum Vergleich ein kleine Büchse Bier 3dl kostet durchschnittlich 1 - 4 CHF.

 

Munda


Am nächsten Morgen gings mit einem kleinen Flugzeug von Honiara nach Munda. Am Flughafen von Munda wurden wir vom Besitzer der gebuchten Lodge abgeholt und zu Hotel gefahren naja wäre auch zu Fuss erreichbar gewesen ca. 3 min Fussweg ;-). In dieser Lodge suchten wir uns ein Backpacker Zimmer aus in dem wir uns selber verpflegen konnten da das Essen im integrierten Restaurant zwar sehr lecker doch auch sehr teuer war.

Am nächsten Morgen gings auch schon zum ersten Tauchgang in den Salomonen das gemietete Equipment war nicht unbedingt von guter Qualität 30 cm grosse Löcher im Shorty ;-). Und dies für einen doch nicht kleinen Preis pro Tauchgang. Sie könnens sich halt leisten da sie die einzige Tauchbasis auf Munda sind.

Was uns jedoch Unterwasser geboten wurde war WELTKLASSE. Korallenriffe die vollkommen intakt und richtig Farbenfroh waren. Es ging keine 5 min und schon sahen wir die ersten 5 Haie die uns umkreisten und ebenso bewunderten.

Mittags Pause
Nach dem Tauchgang wurde eine kleine Oberflächenpause auf einer einsamen und wunderschönen Insel eingelegt. Dies ist so Standard in Munda. Und weiter gings mit dem 2ten Tauchgang. Auch zu erwähnen ist das, dass Meer in den Salomonen vom Wellengang eher einem Schweizer See gleicht also extrem flach so, dass man sich zum Teil darin Spiegeln konnte einfach ein Traum. Wir Tauchten somit jeden uns zu Verfügung stehenden Tag.

 

In der Unterkunft lernten wir ausserdem einige einheimischen Bauarbeiter kennen. Durch die wir einiges über die Leute und ihre Leben erfahren durften. Der Grossteil der Bevölkerung ist sehr arm und gezwungener Weise Selbstversorger, heisst der Mann geht fischen oder jagen und die Frau pflanzt Früchte, Gemüse und jegliche Knollengemüse (heisst Tapioka, Maniok, Süsskartoffeln, „normale“ Kartoffeln,etc), Für Susanne Neuland –sooo viele verschiedene Varianten – Härdöpfelfan Walter wäre obwohl von so viel Wasser umringt, kulinarisch im Himmel.
 
Zum Gemüse ist zu sagen, sehr limitiert: Salat, Kürbis, Tomaten, Auberginen und Gurken, Gurken, Gurken in allen Formen, Grössen und Farben. Immer Freitags ist in Munda „grosser“ Markttag, da paddeln die Einheimischen in ihren Kanus von den umliegenden Inseln zum Dorfplatz und verkaufen ein Teil ihrer Ernte. Ein richtiger Grossevent mit Musik, Markständen sogar der lokale Telefonanbieter hat einen Stand.

 

Arbeit zu finden auf den Salomonen ist sehr schwer, da die Stellen sehr limitiert sind und dazu noch lausig bezahlt ( Tageslohn, ca. 8 CHF - eine Ananas kostet 3 CHF, 15 Cherrytomaten 2 CHF). Sicher auch ein Grund dafür ist die mangelnde Schulbildung. Die Kinder gehen sechse oder wenn sie Glück haben und die Familie das Geld aufbringen kann bis zu neun Jahren zur Schule. Ein Schultag besteht aus 3h Unterricht, ja so ist halt auch klar, dass das Pensum an Schulstoff sehr limitiert ist. In jeder Provinz wird eine andere Sprache gesprochen. Alle Salomoner lernen jedoch als 2te Sprache Peijin, eine Variation von Englisch. Daher verstehen sie Englisch recht gut, jedoch oft ist das antworten auf Englisch für sie recht schwierig. Trotz oft herrschenden Sprachbarrieren konnten wir mit den Leuten kommunizieren, da sie kommunikativ und sehr wissbegierig sind. Die Leute wissen, dass sie nicht extrem gebildet sind und denken von Weissen , dass wir alles können und ordnen sich uns (dem Weissen) unter – Kirche sei Dank!! Es brauchte von uns dadurch zu Beginn sehr viel Initiative bis sie uns gegenüber diese Gepflogenheit abgelegt hatten und nicht gleich aufsprangen wie verschäuchte Hühner als wir uns an den Tisch setzten.





Es ist faszinierend jedoch auch bedrückend zugleich zu sehen wie traurig die Leute sind über ihre mangelnde Bildung. Es ist zwar ein Wandel im Gange aber es braucht noch viel Zeit. Am 2ten Tag eröffneten sie z.T sogar schon von sich aus das Gespräch. Ebenso waren da ein Fijianer und ein Neuseeländer stationiert die in Munda ein neues Flugfeld gebaut haben und jetzt für 2 Jahre dort waren um Garantie zu leisten ;-)) auch n Cooler „Job“ im Paradies.
Internationales Flugfeld in Munda

Durch Gespräche mit diesen 2 Jungs haben wir rausgefunden das Fiji Airways momentan nicht nach und von Honiara fliegt, dumm nur das unser Flug genau mit dieser Firma war.

Reisebüro die kennen sich aus
Aber wir hatten ja noch ne gute Woche Zeit und nahmen so Kontakt mit unserem Reisebüro auf, sie sollen doch bitte unsere Flüge demensprechend umbuchen, ganz einfach und unproblematisch, wenn sie es zeitgerecht erledigt hätten. Mehr dazu später.

Ein trauriges und einschneidendes Kapitel der Geschichte sind die vielen Kämpfe und Bombardierungen, die sich die Japaner und Amis im 2ten Weltkrieg dort geliefert haben. Ein so atemberaubender Fleck Erde, welcher voll ist von Munition und Überbleibsel des 2ten Weltkrieges wegen diesen Idioten. Seit ein paar Jahren sind dort Sondertruppen unterwegs um dieses Gebiet zu säubern. Aber da ist alles voll, bei jedem Tauchgang sah man jegliche Geschosse in allen Grössen. Natürlich durfte beim Tauchen die zwei am besten erhaltenen Flugzeugswracks nicht fehlen, die entwaffnet wurden und nun eine Art Riff für Shrimps, Krebse, Glasfische, Moränen und noch viele anderer bunte Fische bilden. Sowie auch Barnies Museum – ein Salomoner der fasziniert ist von Kriegsrelikten und sich Schritt für Schritt ein kleines Kriegsrelikt-Museum aufgebaut hat.
 
 











Ja und schon war wieder Zeit zum Weiterziehen. Trotz heftiges Abraten der Tauchschulinhaber bestiegen wir am Morgen um 8 die Phoenix, ein einheimischen Fracht- und Passagierschiff, das meistens einmal wöchentlich von Honiara nach Gizo und retour fährt. Ja im besten Zustand war es nicht aber wir konnten nach 8 Stunden Fahrt in Seghe mit guten Gefühlen von Board gehen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen